FAQ - Die Bar an der Matte

25.04.2020

Oftmals kommt die Frage "Welche Bar passt zu meiner Matte und worauf muss ich achten?" auf, da die Matte als Leichtwindergänzung zur bestehenden Tubekite-Range gekauft wird. Man möchte sich das Geld für eine weitere Bar sparen oder ist mit der originalen Bar vom Hersteller nicht zufrieden. Doch worauf muss ich achten? Passt jede Bar an jeden Kite?

"Welche Bar passt zu meiner Matte?"

Um diese Frage zu beantworten, hilft es, ersteinmal die Hersteller Webseite zu besuchen. Dort liegt oftmals schon die Antwort. Schaut man sich die vom Hersteller empfohlene Bar an, so muss man lediglich auf ein paar Punkte achten:

  • Wie ist das Gesamtsetup? Sind alle 4 Leinen gleich lang (das ist mittlerweile Branchenstandard) oder sind einzelne Leinen länger (sollte bei den meisten Matten nicht der Fall sein)
  • Welche Safety ist in der Bar verbaut? Es gibt verschiedene Flag-Out-Safety-Systeme, von der Single Frontline Safety (SFLS/FLS) über die Double Frontline Safety (DFLS) bis hin zur Fifth Line Safety (kurz: 5. ). Nutzt die Bar eine SLFS, so kann die Bar nahezu bedenkenlos genutzt werden (siehe nächster Punkt). Eine DFLS Bar ist unter keinen Umständen zu empfehlen, allerdings gibt es nahezu keine Hersteller aktuell mehr, die dieses System nutzen. Bei der 5. Leine ist das sowieso etwas schwieriger, da die Matte entsprechend auch dafür einen Anknüpfpunkt braucht.
  • Wie weit kann die Bar hoch rutschen? Ein sehr wichtiger Punkt, denn wenn die Bar nicht weit genug auf der Safety/Frontleine hochrutschen kann, wird der Kite nicht komplett drucklos sondern kann u.U. anfangen gefährlich zu loopen. Um hier die Mindestlänge des Safetyweges zu bestimmen, muss die Spannweite des Kites durch 2 geteilt und 1m hinzuaddiert werden: 10m Kite -> 6m Safetyweg. Daher ist zu kontrollieren, ob ein Stopperball auf der Leine an der richtigen Position sitzt.
  • Wo sitzt der Frontleinenspreizer (V-Distributor). Man unterscheidet zwischen einem V und Y. Bei der V-Konfiguration spreizen sich beide Frontleinen quasi direkt über dem Depowerweg/Adjuster der Bar, bei einem Y werden diese erst mit einigen Metern Abstand zum Depowerweg/Adjuster geteilt.
Sofern diese Punkte zu dem Herstellersetup passen, kann die Bar benutzt werden. Dennoch empfielt sich stets eine Testauslösung auf der heimischen Wiese bei wenig Wind zu machen, um im Extremfall tatsächlich auf der sicheren Seite zu sein!



Häufige Forumsfragen:
"Ich will meine Core Bar an meiner Matte fliegen, geht das?"

Oftmals ist in den einschlägigen Foren die Frage zu lesen, ob die Bars des Hersteller CORE Kiteboarding an der gekauften Matte fliegbar sind. Um diese Frage zu beantworten, gehen wir die Punkte einmal durch.

  • Gesamtsetup: 4 Leinen, wenn die Bar angepowert ist, sollten alle gleich lang sein. Ist also machbar
  • Safety: Da die Bar nur 4 Leinen hat, kann die 5. Leine Safety ausgeschlossen werden. Hier liefert der Hersteller auf seiner Webseite eine klare Antwort. Es ist eine Supported Single Frontline Safety. Hierbei wird eine Frontleine komplett gezogen, aber die andere zur Hälfte ebenfalls. Womit wir direkt zu Punkt 3 kommen:
  • Safetyweg. Wie weit rutscht die Core Bar hoch? Aus der obrigen Rechnung für einen Softkite mit der Spannweite von 10m muss der Unterschied der Frontleinen mindestens 6m zueinander betragen. Rutsche die Bar also mind. 12m hoch, wäre das denkbar. Tut sie aber nicht :)
  • V oder Y? Hier reicht ebenfalls der schnelle Blick auf die Webseite: Ein klar erkennbares Y.


"Was passiert, wenn ich eine Y-Bar nehme?"

Nun dafür ist ein Blick auf die Geometrie wichtig. Wir nehmen dafür eine Leinenlänge von 20m an. Der Splitter sitzt einmal direkt bei 0m (=Adjuster) und einmal bei 10m. Wie leicht zu erkennen ist, ist der Winkel zwischen den Frontleinen bei dem Y größer. Gleichzeitig ist die Waagegeometrie entsprechend auf eine Bar auch angepasst, das heißt, dass jede einzelne Waageleine gut gespannt ist, wenn der Kite normal fliegt. Dabei soll der Kraftfluss ideal zu der Bar, genauer zum Kiter geleitet werden. Wenn jetzt also die Frontleinen nicht im entsprechendem Winkel an die Waage angeleint werden, wird die Kraft nicht sauber übertragen, bzw verzieht sich das "Kräftegleichgewicht" in der Waage und damit ganz automatisch das Flugbild. (Exkurs zu Vektoraddition, Kraftpfeile, Physik Sekundarstufe II).
Doch wie genau ändert sich das Flugbild? Es ist anzunehmen, dass die Waageleinen in der Mitte des Kites weniger Kraft aufnehmen und leiten können, als die Waageleinen zum Tip hin. Das bedeutet, dass der Kite weniger stabil in der Mitte ist (wo letztendlich der meiste Zug entsteht) und zugleich mehr Tendenz zu mehr Krümmung in der Kappe bekommt. Wenn es gut läuft, kann der Kite also besser drehen bei weniger Leistung. Wenn es schlecht läuft, klappt er in der Schirmmitte zusammen und kollabiert.

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