Der Blick über den Tellerrand - Softkites
"Matten sind scheiße, hunderte Knoten und aus'm Wasser
kommen sie auch nicht".
Der Blick über den Tellerrand - Softkites
"Matten sind scheiße, hunderte Knoten und aus'm Wasser kommen sie auch nicht". Wahrscheinlich jeder Kiter kennt die Vorurteile der "Matten", doch selbst geflogen haben sie die wenigsten. Dabei sind die Softkites nicht eine vollkommen andere Welt, sondern eigentlich nur ein Blick über den Tellerrand der Kitegenres. Waren vor 10 Jahren Softkites noch ein "Experiment" einer kleinen, verschworenen Kitergruppe, sind heutzutage alltagstaugliche "Matten" schon weit verbreitet an vielen Spots in Deutschland und nicht nur den Profis auf ihren extrem großen Hydrofoilboards im Wettkampfgeschehen vorbehalten. Was macht die Softkites für den "Otto Normalkiter" so ansprechend?
Nun, die Vorurteile sind nicht aus der Luft gegriffen. Die gesamten Waageleinen der gestreckten Hochleister sind meist hunderte Meter lang, extrem dünn und wenn man sie nicht ordentlich behandelt, sogar sehr wartungsanfällig. Dabei sind die Vorteile der Softkites ex anno 2008 heute noch die Beweggründe, einmal ein solches Kitekonzept zu testen. Betrachtet man die Werbeargumente von deutschlands bekanntesten Softkitehersteller FLYSURFER, so stechen die Begriffe "Leichtwind", "Airstyle", "Hangtime" und "Performance" ins Auge. Doch kann man diese Attribute allen Matten attestieren? Auf jeden Fall!
Mit dem 2009 auf dem Markt gekommenen Speed3 hat Flysurfer DEN über ein halbes Jahrzehnt(!) führenden und weltweit verbreiteten Leichtwindkite gebracht. Mit ihm war es für jeden Fahrer möglich, schon unter 10kn zu fahren, Höhe zu laufen und in den Genuss von sekundenlanger Hangtime zu kommen. Dabei war der Schirm denkbar einfach zu fliegen, und glänzte sogar mit einer für die damalige Zeit ungeahnte Depowerkapazität.
In den letzten Jahren kam mit dem Hydrofoilen der Bedarf an sehr leichten, schnellen und mit großem Depower versehenen Kites auf. Klar, dass die Softkitehersteller da schnell auch ihre Produkte platzieren wollten. So haben in den Jahren 2014 bis 2018 die Hersteller Flysurfer, Ozone und HQ4 kumuliert 18 Softkitemodelle (Neukite und Nachfolger) auf den Markt gebracht, aber auch "klassische" Tubekitehersteller wie z.B. Liquid Force, North/Duotone, F-One und Slingshot haben ein Softkitemodell in ihrer Range platziert. Daraus resultiert natürlich ein unglaublicher Konkurrenzkampf, von denen am Ende der Endkunde, also wir, profitieren kann. Es gibt nun Softkites mit einem hohen AR (aspect ratio = Streckung) für die High-End (Free-)Racer, welche mit einem relativ niedrigen AR wie Flysurfer Soul, HQ4 Empulse oder Ozone Hyperlink für eben den "Otto Normalkiter", und natürlich auch Modelle dazwischen, die mit High Performance für Freeride/Airstyle/BigAir den Kunden begeistern können.
Zwischen den unterschiedlichen Konstruktionen soll jetzt der Endkunde, der eigentlich nur raus und Spaß haben möchte, entscheiden, was das Beste für ihn ist? Genau aus diesem Grund werde ich hier auf diesem Blog nach und nach Beiträge veröffentlichen, die Euch die bunte Welt der Softkites näherbringen, damit Ihr Euch zwischen Tech Talk und Produktvideo besser zurechtfindet und Euch die Scheu vor diesen großartigen Kites genommen wird.